Hochwasserhilfe

Gemeinsam sind wir stark

Zwischen 13. und 20. September 2024 war das Verantwortungsgebiet des Lions Club Tulln von einem nie dagewesenen Hochwasserereignis betroffen. Im Tullnerfeld war Land unter. In ersten Hilfseinsätzen haben unsere Mitglieder Stunden und Tage mitgearbeitet, Sandsäcke eingeschaufelt, Häuser geräumt, für Helfer gekocht und psychischen Beistand geleistet. Wir haben in Kellern verschlammtes Wasser bis an die Decke und über einen Meter im Erdgeschoss gesehen. Es ist über Felder geronnen und hat Fische, Öl aus Tanks und Sediment mitgebracht. In Rust und Asparn trifft das quasi jedes Haus. Viele Jungfamilien haben neu gebaut und sind voll angespannt.

Die Hilfe läuft an

Nach der persönlichen Hilfe haben wir unsere Website um einen Spendenaufruf und ein Unterstützungsformular für Hochwasseropfer ergänzt. Darin werden konkrete Betroffenheit und Bedürftigkeit samt Unterlagen abgefragt. Zur Erhöhung der Treffsicherheit haben wir Kontakt mit den Bürgermeistern der betroffenen Gemeinden aufgenommen. In der Folge sind zahlreiche Ansuchen eingelangt. Bereits in der ersten Clubsitzung nach dem Hochwasser haben wir Auszahlungen veranlasst und zudem beschlossen, alle von uns gesammelten Gelder – bis auf einen kleinen Sockelbetrag – an Hochwasseropfer auszuzahlen. Melvin Jones, der Gründer von Lions aus den USA (1879-1961), hat gesagt “You can’t get very far until you start doing something for somebody else.” Wir haben rasch erkannt, dass unsere Activitykasse nicht reichen wird, um diesem Zitat nachzukommen und den vielen Betroffenen so zu helfen, wie es nötig wäre. Aus diesem Grund haben wir viele Lionsfreundinnen und -freunde kontaktiert und gebeten, uns zu helfen. Dem Aufruf sind viele Clubs gefolgt, wobei wir den Lions Club Gmunden als Ideengeber und die Lions Clubs Krems, Marchfeld, Schwanenstadt, Gänserndorf, Spittal an der Drau, Vöcklabruck, Biedermannsdorf und Horn pars pro toto erwähnen dürfen.

Unterstützungen an Familien im Tullnerfeld

Alle Ansuchen wurden in einem mehrstufigen System untersucht. Evaluiert wurden konkrete Betroffenheit und Bedürftigkeit sowie Schadenhöhe, wobei wir in allen Fällen authentische schriftliche Unterlagen erhalten haben. In keinem Fall war der festgestellte Schaden geringer als EUR 30.000,00. In vielen Fällen lag er deutlich über EUR 200.000,00. Alle Fälle wurden einzeln in drei Stufen geprüft. In der Clubsitzung im November konnten wir Beschlüsse über die entscheidungsreifen Anträge fassen. Unterstützt wurden 22 Familien in der Region. Noch in derselben Woche wurden die beschlossenen Beträge überwiesen und die Unterstützungsempfänger mit individuellen Schreiben informiert. Zudem erfolgen engmaschig Berichte an jene Lions Clubs, von denen wir Unterstützung erhalten haben und denen wir damit Rechenschaft leisten. Ohne sie, wäre die Hilfe in der konkreten Form nicht möglich gewesen.

Die Hilfe geht weiter

Wir sind noch nicht am Ende der Unterstützungstätigkeit angelangt und hätten für Unterstützungen noch ausreichend Verwendung, da noch nicht alle Ansuchen final (in der Regel mangels noch fehlender Unterlagen) bearbeitet wurden und zudem laufend weitere Ansuchen einlangen und noch einlangen werden, da bei vielen Familien die Gutachten der Schadenkommission noch ausstehen. Die Lions-Familie hält zusammen. Es ist schön und tröstend zugleich, mit diesem starken Rückhalt helfen und berichten zu können.

Liebe Lions Familie, liebe Unterstützer: Danke!

Wir bedanken uns bei allen Unterstützern, die uns geholfen haben, damit wir in unserer Region helfen können. Beindruckt hat uns, dass die Unterstützer nicht gezögert, sondern rasch und unbürokratisch reagiert haben, wodurch die Hilfeleistung im Tullnerfeld erst ermöglicht wurde.